Bild: marya from San Luis Obispo, USA, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Sie besuchen zum ersten Mal ein Restaurant in den USA. Sie haben gut gegessen. Der Abend war wundervoll, die Bedienung perfekt. Freundlich, zuvorkommend, und sie hat Ihnen fast jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Sie kam zweimal zu Ihnen an den Tisch, um zu fragen, ob alles in Ordnung ist. Ein absolut gelungener Abend. Und jetzt kommt die große Frage: "Wieviel Trinkgeld gebe ich der Bedienung?"

In Grunde sind Sie nicht verpflichtet, ein "tip", wie es in den USA genannt wird, zu geben. Es wird jedoch in vielen Dienstleistungsbereichen sehr häufig erwartet, dass man dem Personal ein Trinkgeld hinterlässt, da oft nur Mindestlöhne oder sogar noch weniger gezahlt werden. Daher sind die Leute auf die tips als Teil ihres Einkommens angewiesen. In vielen Restaurants müssen die Bedienungen einen Teil ihrer Trinkgelder auch noch teilen: Bartender, Bus Boy, die Hostess und Food Runners bekommen auch noch ihren Anteil.

Restaurants

Alle Restaurantangestellten, die Trinkgelder – egal ob direkt oder indirekt – bekommen, müssen darauf Einkommensteuer zahlen, da diese Einnahmen als Teil ihres Lohns betrachtet werden. Am besten, man gibt die tips in bar, auch wenn man seine Rechnung mit Kreditkarte bezahlt. Oft werden Trinkgelder von den Restaurantbesitzern nicht an das Personal weiter gegeben. Außerdem verdient die Kreditkartengesellschaft aufgrund des höheren Abrechnungsbetrages mit. Üblicherweise hinterlässt man beim Verlassen des Tisches das Trinkgeld dort liegen. Wenn Sie sich unsicher sind, beobachten Sie doch die anderen Gäste, wie sie es machen.

Als Faustregel für die Höhe des Trinkgeldes gilt Folgendes:

  • Die Höhe des Trinkgeldes bemisst sich nach dem Nettobetrag der Rechnung ohne Steuern.
  • 10% wenn Sie unzufrieden waren. Wenn der Service wirklich grottenschlecht war, können Sie auch gehen, ohne ein Trinkgeld zu hinterlassen. Aber wollen Sie das Personal wirklich so bestrafen? Schließlich verdienen sie sich ihren Lebensunterhalt mit dieser Arbeit. Eine Alternative wäre, dass man sich beim Management des Restaurants beschwert. Vielleicht hilft das ja für die Zukunft.
    Wenn Sie wirklich der Meinung sind, dass die Bedienung kein Trinkgeld verdient hat, lassen Sie einfach ein wenig Kleingeld (2-3 Pennies genügen) bei der Rechnung auf dem Tisch liegen. Damit lassen Sie die Bedienung wissen, dass Sie mit dem schlechten Service unzufrieden waren, und dass Sie das Trinkgeld nicht vergessen haben.
  • 15% wenn alles in Ordnung war und Sie keine Beanstandungen hatten.
  • 20% bei sehr gutem Service.
  • 25% bei hervorragendem Service. Die Bedienung hat Ihnen, wie eingangs schon beschrieben, fast jeden Wunsch von den Augen abgelesen.
  • Bitte beachten: Bei größeren Gruppen schließen Restaurants oft das Trinkgeld bereits mit in die Rechnung ein. Und in verschiedenen Städten und großen Fremdenverkehrsorten ist es in vielen Restaurants durchaus üblich, dies auch unabhängig von der Anzahl der Gäste zu tun.
  • Getränke an der Bar: Der Bartender erhält 1 Dollar pro Drink oder 15-20% der Rechnung. Wenn Sie öfter an der Bar gute tips geben, werden Sie möglicherweise einen Drink auf's Haus bekommen ("buyback" oder "comp"). Auch wenn dieser Drink kostenlos ist, sollten Sie nicht vergessen, dem Bartender dafür auch ein Trinkgeld zu geben. (Es gibt aber Bars, wo den Bartenders nicht erlaubt ist, freie Getränke auszuschenken.)
  • Bei Fast-Food Restaurants oder Steh-Restaurants ist es nicht üblich, Trinkgelder zu geben. Manchmal gibt es beim Checkout (der Kasse) ein Glas oder einen Becher für Trinkgeld (tip jar). Tips sind willkommen, aber nicht unbedingt erforderlich.

Trinkgelder auf der Reise

  • Gepäckträger am Flughafen oder am Bahnhof: 1 bis 2 Dollar pro Tasche/Koffer.
  • Taxifahrer: 10 bis 15% des Fahrpreises, je nachdem, wie sicher und komfortabel Sie sich während der Fahrt fühlten und wie sich der Fahrer verhielt.
  • Fahrer eines kostenlosen Shuttle Service: 1 bis 2 Dollar pro Tasche/Koffer.
  • Hotelpage: 1 bis 2 Dollar pro Tasche/Koffer.
  • Hotel Concierge: 10 bis 20 Dollar je nach Auftrag, bei der Abreise.
  • Hotel Portier: nur bei Übernahme des Gepäcks oder Taxibestellung 1 bis 2 Dollar pro Tasche/Koffer/Auftrag, ansonsten kein Trinkgeld.
  • Zimmermädchen: 2 bis 3 Dollar pro Nacht. Wenn Sie nur eine Nacht bleiben, können Sie das Geld auf dem Nachttisch liegen lassen. Bei einem längeren Aufenthalt ist es aber wahrscheinlich, dass verschiedene Leute Dienst haben. Dann geben Sie das Trinkgeld beim Auschecken in einen Umschlag dem Front Desk Manager. Er wird es gerecht verteilen.
  • Parkservice: 3 bis 5 Dollar bei Übernahme.

Trinkgelder für Körperpflege

  • Friseur oder Kosmetikerin: 15-20% des Gesamtpreises
  • Maniküre/Pediküre: 15-20%
  • Massage: 20%
  • Personal Trainer: Kein Tip, da Personal Trainer normalerweise selbstständig sind.

Tips für sonstige Dienstleistungen

  • Grocery store bagger (meist Rentner, die Ihren Einkauf an der Kasse eintüten): Bei den meisten Märkten sollen keine Trinkgelder gegeben werden. Wenn Sie Ihre Sachen auch noch zum Wagen gebracht bekommen, können sie ruhig einen oder zwei Dollar geben.
  • Möbelträger: Je nachdem, wie schwer das Teil ist bzw. wie schwierig es ist, es zu seinem künftigen Standort zu bringen 5 bis 10 Dollar pro Person.
  • Umzugshelfer: Wenn der Umzug durch eine Firma durchgeführt wird, wären 5% der Rechnung angemessen. Viele Umzugshelfer erwarten aber kein Trinkgeld. Meist sind sie schon mit etwas Wasser oder Limonade zufrieden.

Wie eingangs bereits erwähnt, ist es immer besser, wenn man das Trinkgeld immer der Person, für die es gedacht ist, und in bar übergibt. Dadurch stellen Sie sicher, dass die richtige Person belohnt wird.

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